Sojabohne

Sojabohne
So|ja|boh|ne 〈f. 19aus Ostasien stammende, einjährige Nutzpflanze, deren ölhaltiger Samen bei uns seit dem 18. Jh. eingeführt wird: Glycine soja [Soja <jap. shoju <chin. chiang-yu, eigtl. „Sojaöl“]

* * *

So|ja|boh|ne, die:
a) niedrige, buschige Pflanze, meist mit behaarten Stängeln u. Blättern, kleinen, weißen od. violetten Blüten u. kleinen runden od. nierenförmigen Samen in langen Hülsen;
b) Same der Sojabohne (a).

* * *

Sojabohne
 
[von japanisch shōyu »Sojasoße«, aus dem Chinesischen], Rauhaarige Soja, Glycine mạx, in Ostasien beheimatete, wahrscheinlich aus der Wildform Glycine soja hervorgegangene Weltwirtschaftspflanze, die in den USA, Brasilien, China und Argentinien, aber auch in anderen gemäßigt warmen Gebieten in vielen Kulturformen angebaut wird; einjähriger, 30-80 cm hoher, borstig behaarter Schmetterlingsblütler mit drei- bis fünfzähligen Blättern und achselständigen Büscheln von kleinen, weißen bis lilafarbenen, kurz gestielten Blüten. Nach Selbstbestäubung entwickeln sich die kurzen, zwei bis drei Samen (Sojabohnen) enthaltenden Hülsen. Die Sojabohne ist eine Kurztagspflanze und stellt an Klima und Boden ähnliche Ansprüche wie der Mais. Die Samen enthalten bis 40 % Eiweiß und bis 20 % Fette sowie bis 20 % Kohlenhydrate und 2 % Lecithin.
 
Sie werden zu Sojamehl vermahlen, das Sojaeiweiß enthält alle essenziellen Aminosäuren und ist zu 97 % verdaulich. Als »Eiweißaustauschstoff« ist es heute für die menschliche Ernährung besonders wichtig. Als Zusatz vielseitig verwendbar, wird es auch für die Herstellung von »Kunstfleisch« (TVP), Milchersatz u. a. Sojaprodukten (z. B. Tofu) genutzt. - Weiterhin wird aus den Samen durch Extraktion das Sojaöl (Sojabohnenöl, Zusammensetzung Fette, Tabelle) gewonnen. Nach der Raffination ist es geruch- und geschmacklos und wird für Speiseöle und -fette sowie zur Herstellung von Seifen, Glycerin und Firnis verwendet. Die eiweißreichen Rückstände (Sojabohnenkuchen und Sojabohnenextraktionsschrot) finden v. a. als Viehfutter Verwendung, ferner wird daraus das Sojabohnenlecithin gewonnen.
 
In den USA wird seit Mitte der 90er-Jahre eine gentechnisch mit einer Herbizidresistenz ausgestattete Sojabohnensorte in großem Umfang angebaut. Nach der Ernte mit herkömmlichen Sojabohnen vermischt, gelangen auch gentechnisch veränderte Sojabohnen als Lebensmittel und -rohstoff in Deutschland u. a. Mitgliedstaaten der EU auf den Markt. (Novel Food)
 
 
Die Weltproduktion der wichtigsten 7 Ölsaaten betrug 1996/97 rd. 261,5 Mio. t; davon entfielen allein 132,2 Mio t, d. h. 51 %, auf Sojabohnen. 1999 wurden weltweit 156,1 Mio. t Sojabohnen geerntet, Haupterzeugerländer waren die USA mit (71,9 Mio. t), Brasilien (30,9 Mio. t), Argentinien (19,5 Mio. t) und China (13,9 Mio. t). Die Hauptexporteure sind ebenfalls die USA, Brasilien und Argentinien. Sojabohnen werden vollständig zu Sojamehl (circa 80 %) und Sojaöl (circa 20 %) verarbeitet. Die Anteile ändern sich leicht, je nach Marktlage und Preis für die Produkte. Die bedeutendsten Verbraucher von Soja sind Japan, die Niederlande und Deutschland. Die Preise für Sojabohnen werden an den Warenterminbörsen in Chicago und London notiert.
 
 
Die Heimat der Sojabohne ist Südostasien, von wo aus sich ihre Kultur in zahlreiche Varietäten verbreitete. Erste Spuren der Kultur lassen sich in China bis um 2800 v. Chr. zurückverfolgen. Im übrigen Asien, in Amerika und in Südeuropa breitete sich die Kultur gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus.

* * *

So|ja|boh|ne, die: a) im Wuchs der Buschbohne ähnliche Pflanze, meist mit behaarten Stängeln u. Blättern, kleinen, weißen od. violetten Blüten u. kleinen runden od. nierenförmigen Samen in langen Hülsen; b) Same der ↑Sojabohne (a).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sojabohne — (Glycine max) Systematik Eurosiden I Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales) …   Deutsch Wikipedia

  • Sojabohne — Soja, verdeutlichend Sojabohne: Der Name der zu den südostasiatischen Schmetterlingsblütlern gehörenden Nutzpflanze stammt wie die Pflanze selbst aus China. Er gelangte aber erst im 18. Jh. durch Vermittlung der Japaner ins Dt. (jap. shōyu… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Sojabohne — gauruotoji soja statusas T sritis vardynas apibrėžtis Pupinių šeimos aliejinis, maistinis, pašarinis, prieskoninis, vaistinis nuodingas augalas (Glycine max), paplitęs Azijos rytuose. Iš jo gaunamas krakmolas, gaminami maisto priedai (kvėpikliai) …   Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)

  • Sojabohne — die Sojabohne, n (Aufbaustufe) nierenförmiger Samen einer Nutzpflanze mit hohem Gehalt an Eiweiß Beispiel: Aus Sojabohnen wird Öl erzeugt …   Extremes Deutsch

  • Sojabohne — So̲·ja·boh·ne die; eine Bohne, die besonders in Asien wächst und deren Samen meist als Gemüse, für Öl und als Ersatz für Fleisch verwendet werden …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Sojabohne — So|ja|boh|ne 〈f.; Gen.: , Pl.: n; Bot.〉 aus Ostasien stammende einjährige Nutzpflanze, deren ölhaltiger Samen bei uns seit dem 18. Jh. eingeführt wird: Glycine soja [Etym.: → Soja] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Sojabohne — So|ja|boh|ne …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Herbizidtolerante Sojabohne — Herbizidtolerante Sojabohnen, umgangssprachlich auch „Gen Soja“ genannt, sind gentechnisch veränderte Sojabohnen, die bisher eine kostengünstigere, bessere und einfachere Unkrautbekämpfung ermöglichen. Die herbizidtolerante Sojabohne ist die… …   Deutsch Wikipedia

  • Transgene Sojabohne — Als Transgene Sojabohne bezeichnet man mit Verfahren der Grünen Gentechnik veränderte Sojapflanzen. Wie beim transgenen Mais, dem transgenen Raps, dem transgenen Reis und der transgenen Zuckerrübe werden artfremde Gene in die Pflanzen eingebaut,… …   Deutsch Wikipedia

  • Glycine max — Sojabohne Sojabohne (Glycine max) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”